Ein gesundes Raumklima schaffen
Wann fühlen sich Menschen besonders wohl in Räumen? Wissenschaftler haben als Antwort auf diese Frage exakt die Temperatur, Luftfeuchte, Akustik und Luftqualität bestimmt. Wie schafft man also ein gesundes Raumklima und vermeidet schädliche Emissionen? Welche Faktoren spielen eine Rolle? Wir gehen dieser Frage auf den Grund.
Wer kennt es nicht: die Flusen, die sich unter dem Sofa und Bett zu kleinen Staubwolken ballen und signalisieren: „Zeit, mal wieder den Staubsauger in die Hand zu nehmen.“ Gut auch, dass wir normalerweise nicht sehen, was sich so alles in der Atemluft in unseren Wohnräumen befindet. Nur wenn mal ein Sonnenstrahl schräg ins Wohnzimmer fällt, erahnt man, was sich alles in der Raumluft befindet. Verursacher dieser „Partikel“ sind in den meisten Fällen wir selbst. Wir schwitzen und atmen und strahlen Energie ab. Wir selbst haben keine exakten Sensoren, um den Gehalt an Kohlendioxid und Stickstoff zu messen, aber jeder vernünftige Mensch weiß, dass es sinnvoll ist, Räume regelmäßig zu lüften.
Dies ist umso wichtiger, wenn sich mehrere Menschen in einem Raum aufhalten. Dort, wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es daher auch Vorschriften und „Grundanforderungen an Bauwerke“, um gesundheitliche Gefahren auszuschließen. Für Sozialbauten wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gelten überdurchschnittliche Anforderungen. Architekten und Bauherren sollten besonders darauf achten, dass die Emissionen in der Innenraumluft gewisse Grenzwerte einhalten. Voraussetzung dafür ist insbesondere die Auswahl und Verwendung geprüfter Baustoffe. Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat sein Bewertungsschema für VOC-Emissionen (vom Englischen „volatile organic compounds“) überarbeitet und an geltendes nationales und europäisches Recht angepasst. Das AgBB-Schema gibt konkrete Anforderungen hinsichtlich Prüfverfahren und Grenzwerten vor, so dass bei Einhaltung dieser Prüfwerte die Mindestanforderungen an gesundes Wohnen bauseitig erfüllt sind.
Faktoren für ein Wohlfühlklima
Zu einem gesunden Raumklima gehört allerdings mehr. Raumklima ist im Wesentlichen eine Kombination aus Luft- und Oberflächentemperatur, Luftfeuchte und -geschwindigkeit, Raumakustik, Licht, Farbwahrnehmung und Luftqualität. Bei 23°C +1, -2K und rund 50 % relativer Luftfeuchte fühlen sich Menschen im Normalfall am wohlsten. Da sie selber Energie abstrahlen, Feuchtigkeit und Geruchsstoffe abgeben und viel CO2 ausatmen, muss regelmäßig gelüftet werden, optimal ist ein halber Raumluftwechsel pro Stunde.
Instinktiv merken wir, wenn es im Büro zu stickig wird, aber echte Sensoren für CO2 und CO besitzt der Mensch nicht. In der Musterbauordnung und den MVVTB ist verankert, dass gerade Sozialbauten überdurchschnittlichen Anforderungen an den Gesundheitsschutz genügen müssen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Qualität der Innenraumluft. Zur Bewertung von VOC-Emissionen von verwendeten Baumaterialien aktualisiert der deutsche AgBB regelmäßig seine Prüfkriterien. Bild: Gerd Schaller/Mein Ziegelhaus
Können Wände „atmen“?
Ziegelwände zeichnen sich durch eine besonders hohe Temperaturspeicherfähigkeit und gutes Feuchteausgleichsverhalten aus. Beides sind wesentliche Faktoren, die zum Wohlfühlklima beitragen. Ziegel können umgangssprachlich „atmen“; heißt, die daraus gemauerten Wände sind zwar regenfest und winddicht, können aber auch Wasserdampf durchlassen.
Kein Baustoff, aber auch keine Funktionskleidung, trägt aktiv zu einem Luftwechsel bei. Während aus energetischer Sicht Wände heute luftdicht sein sollten, ist es wichtig, dass Luft-, bzw. richtiger Gasmoleküle durch eine Außenwand hindurch diffundieren können. So weist die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl von 5 bis 10 darauf hin, dass eine Ziegelwand für Wasserdampfmoleküle nur geringfügig dichter als eine stehende Luftschicht ist. Wesentlich ist weiterhin die Fähigkeit des Wandmaterials, Moleküle aus der Luft in relevanten Mengen zu adsorbieren und wieder abzugeben. Ziegelmauerwerk ist in der Lage, bei geringer bis mittlerer Luftfeuchte wieder Wasser abgeben zu können, welches bei hoher Luftfeuchte aufgenommen wurde; ohne wie anderen Materialien zu quellen oder zu schwinden. Wesentlich für eine diffusionsoffene Außenwand sind ebenfalls der Innen- und Außenputz. Offenporige Innenputze mit möglichst hohem Kalkanteil für Innen und Leichtputze für Außen haben sich seit Jahren bestens bewährt.
Um ein gesundes Raumklima zu erzeugen, sollte materialseitig auf silikathaltige, möglichst schallabsorbierende Oberflächen, hohe Porosität bzw. mittlere bis niedrige Dichte der Massivbauteile bei guter Wärmespeicherfähigkeit und niedriger Wärmeleitfähigkeit geachtet werden. Bild: Gerd Schaller/Mein Ziegelhaus
Nahezu emissionsfrei. Vom eco-Institut bestätigt
Messungen im eco-Institut Köln bescheinigen seit 2016 allen MZ-Ziegeltypen von Mein Ziegelhaus VOC-Werte in äußerst geringen Mengen. Da Ziegel bei ihrer Herstellung durch einen Brennprozess quasi „gereinigt“ werden, produzieren sie keine Ausgasungen. Um den steigenden Energieeffizienz-Anforderungen für Wohnräume Rechnung zu tragen, wurden statisch robustere Ziegel mit breiteren Innenstegen und größeren Hohlräumen entwickelt. Da nur stehende Luft gute Wärmedämmeigenschaften hat, musste der Konvektion im Ziegel vorgebeugt werden. In einer patentrechtlich geschützten Produktentwicklung von Mein Ziegelhaus wurde das über Ziegel mit integrierten Mineralwolle-Pads gelöst. Auch für diese, erst nach dem Brennprozess verfüllten Ziegel wurde die Emissionsfreiheit nachgewiesen. Alle mit Mineralwolle gefüllten Ziegel sind mit dem eco-Institut-Label für die erfolgreiche ökologische Produktprüfung an mineralischen Bauprodukten ausgezeichnet.
Die Planhochloch-Ziegel der S- und MZ-Reihe von Mein Ziegelhaus sind als äußere Hülle sowohl für den Ein- und Mehrfamilienhausbau als auch für den kommunalen Gebäudebau optimal geeignet und zeichnen sich durch eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit von 0,065 bis 0,09 W/m/K aus. Je nach Wanddicke werden U-Werte von 0,24 bis 0,12 W/m²/K erreicht, was kombiniert mit heute gängiger 3-fach Verglasung und moderner Haustechnik bis zu Passiv- und Plus-Energie-Häusern reicht. Bild: Gerd Schaller/Mein Ziegelhaus
Bewertung der Raumluftqualität: Woher stammt der Begriff „VOC“?
Die Innenraumluftzusammensetzung in baulichen Anlagen wird primär von Produkten beeinflusst, die nennenswerte Anteile organischer Natur enthalten und daher zur Freisetzung flüchtiger organischer Verbindungen führen können (Anlage 3, Anhang 8 der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen, kurz MVVTB). Normativ wird zur Bewertung der Raumluftqualität ein temporär statisches Raummodell entwickelt, in dem sich Luft und andere chemische Moleküle befinden. Dieser Referenzraum mit definierten geometrischen Abmessungen (Grundfläche 3 m x 4 m und Höhe 2,5 m) ist Grundlage für ein standardisiertes Messverfahren, um die Ausgasung von Substanzen aus Bauprodukten qualitativ und quantitativ auswertbar und für unterschiedliche Produkte vergleichbar zu machen. Die flüchtigen organischen Substanzen werden als VOC (im Englischen: volatile organic compounds) bezeichnet und im Anschluss an die chemische Analyse aufsummiert. International festgelegte, gesundheitlich bedenkliche Verbindungen werden in der „NIK-Werte-Liste“ vom AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten) zusammengefasst, regelmäßig erweitert und vom Umweltbundesamt in jeweils aktueller Fassung veröffentlicht.
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